Titel Originalausgabe: Deeply
Serie: In Love-Reihe (3. Band von 3)
Autor: Ava Reed
Sprache gelesen: deutsch
Verlag: LYX-Verlag
Seitenzahl: 409
Erscheinungsdatum: 28.04.2021
Coverdesign
Das Buch präsentiert sich, wie seine beiden Vorgänger, in einem hübschen, jedoch schlichten Cover.
Mit seiner weißen Grundfarbe und den leicht erhaben gedruckten Titelbuchstaben, die in Blauschwarz- und Orangelilatönen gehalten sind, passt es perfekt ins Genre.
Inhalt
Handlung
Zoey will nach einem traumatisierenden Ereignis ihr Leben und ihre Zukunft wieder selbst in die Hand nehmen. Um den nötigen Abstand zu ihren seitdem überfürsorglichen Eltern zu erlangen, zieht sie für ihr Studium nach Seattle.
Dass sie dort in einer Wohngemeinschaft mit ihrem Bruder und seinem Kumpel wohnen wird, verschweigt sie ihren Eltern – wohlwissend, dass diese dem niemals zustimmen würden. Denn sie geben indirekt ihrem Bruder die Schuld an dem schrecklichen Vorfall, der vor ein paar Jahren ihr Leben völlig aus der Bahn geworfen hat.
Schnell fühlt sie sich zu Dylan, dem Mitbewohner ihres Bruders, mehr als nur freundschaftlich hingezogen. Jedoch steht nicht nur die Tatsache, dass Zoey die kleine Schwester seines Kumpels ist, einer Beziehung im Weg. Denn auch Dylan hat ein Geheimnis, welches es ihm erschwert, sich auf eine Beziehung einzulassen.
Charaktere und deren Entwicklung
Zoey hatte sich nach einem schrecklichen Ereignis vor fünf Jahren ängstlich zurückgezogen. Sie mied bewusst Situationen, bei denen sie potenziell getriggert werden konnte, und wurde zu jeder Zeit mehr als notwendig von ihren Eltern umsorgt.
Als der Zeitpunkt in ihrem Leben gekommen ist, an dem sie beschließt, wieder aktiv und mutig an diesem teilzuhaben, weiß sie, dass sie aus ihrer gewohnten Umgebung ausbrechen muss. Die übertriebene Fürsorge ihrer Eltern steht ihrer persönlichen Entwicklung im Weg und somit beschließt sie, für ihr Psychologiestudium nach Seattle zu ihrem Bruder zu ziehen. Da sie weiß, dass ihre Eltern einem Zusammenwohnen mit ihrem Bruder Cooper niemals zustimmen würden, unternimmt sie diesen Schritt selbständig hinter deren Rücken. Denn sie möchte nicht, dass Cooper noch länger unter einer Situation leidet, an der er vollkommen unschuldig ist.
Das erste Mal seit Jahren erfährt sie, wie sich ein freies Leben anfühlt. Frei von Bevormundungen und gut gemeinten Ratschlägen. Frei das zu tun, wofür sie sich entscheidet.
Je mutiger sie wird, desto mehr fühlt sie sich auch zu Dylan hingezogen. Jedoch fällt es ihr schwer zu glauben, dass er ausschließlich deshalb zögerlich auf eine Beziehung mit ihr reagiert, weil sie die kleine Schwester seines Kumpels ist …
Dylan ist schon lange ein eher in sich gekehrter Charakter, der viel an seiner Vergangenheit zu knabbern hat.
Er kümmert sich regelmäßig um seine Großmutter, bei der er die letzten Jahre seines Teenagerlebens aufgewachsen ist. Ansonsten lässt er niemanden nah an sich heran. Seine Unsicherheiten trägt er im Stillen mit sich selbst aus, am wohlsten fühlt er sich hinter seiner verschlossenen Zimmertür.
Das alles ändert sich, als Zoey in seine WG einzieht. Aufgrund der Tatsache, dass sie die kleine Schwester seines Mitbewohners und Kumpels ist, versucht er einen gesunden Abstand zu ihr zu halten. Das jedoch fällt ihm immer schwerer, da er sich sehr zu Zoey hingezogen fühlt. Allerdings steht nicht nur ihre Vergangenheit erschwerend zwischen ihnen, sondern auch seine eigene. Und im Gegensatz zu Zoey, die offen und mutig mit ihrer Situation umgeht, weiß er nicht, ob er bereits so weit ist, sich seiner schmerzhaften Vergangenheit zu stellen und sich selbst zu verzeihen.
Setting
In der Geschichte dreht es sich, wie schon in den ersten beiden Bänden, wieder um denselben Freundeskreis von Studenten in Seattle. Die Handlung spielt sich hauptsächlich in der Wohngemeinschaft der Protagonisten ab.
Dialoge
Die Dialoge sind etwas ruhiger als die im zweiten Band der Reihe. Allerdings sorgt die Autorin auch in diesem dritten Band dafür, dass sie die Geschichte angenehm auflockern.
Schreibstil (inklusive POV, Person)
Das Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der zwei Protagonisten, Zoey und Dylan, in der ersten Person limitiert in der Gegenwartsform erzählt.
Die Autorin hat einen wunderschönen, klaren Schreibstil, der einen förmlich durch das Buch fliegen lässt. Es macht Spaß, ein für ein primär junges Publikum verfasstes Buch zu lesen, dass trotzdem in einer ausgewählten Sprache geschrieben ist.
Zielgruppe
Dies ist eine Geschichte für jüngere und ältere Erwachsene, die eine einfühlsame Liebesgeschichte über zwei Menschen, die beide lernen müssen, ihre Vergangenheit zu akzeptieren, lesen möchten.
Fazit
Ich bin ein bisschen traurig, dass ich mit Deeply den letzten Band der Reihe von Ava Reed beendet habe.
Auch für diesen kann ich wieder eine klare Leseempfehlung aussprechen. Er ist um einiges ruhiger als der zweite Band, beschäftigt sich allerdings auch mit sehr tiefgründigen Themen, die die Vergangenheitsbewältigung vor eine große Herausforderung stellen.
Die beiden Protagonisten sind absolut liebenswert dargestellt und der Leser fiebert die ganze Zeit mit ihnen mit und hofft, dass sie es schaffen, sich den Ereignissen ihrer Vergangenheit zu stellen und ihnen die Stirn zu bieten.
Eine sehr schöne New Adult Romance-Reihe hat mit diesem Band einen würdigen Abschluss gefunden.