Hate Notes von Vi Keeland und Penelope Ward

Das hier rezensierte Buch, Hate Notes von Vi Keeland und Penelope Ward, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: Hate Notes
Titel deutsche Ausgabe: Hate Notes
Autor: Vi Keeland und Penelope Ward
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Montlake Romance
Verlag in Deutschland: LYX
Seitenzahl: 290 (352 in der deutschen Ausgabe)
Erscheinungsdatum: 06.11.2018 (28.08.2020 der deutschen Ausgabe)

Coverdesign

Sehr außergewöhnlich ist, dass bei diesem Buch sowohl die englische Originalausgabe wie auch die deutsche Ausgabe dasselbe Cover haben.

Für beide Länder genretypisch ist ein Mann in einer geschäftlichen Pose abgebildet. Er trägt ein weißes Hemd und eine schwarze Hose. In seiner Hand hält er einen blauen Zettel, was gleich den Bezug zu einem wichtigen Inhalt der Geschichte darstellt. Die Farbe des Covers ist überwiegend in blau gehalten, was ebenso auf die Geschichte anspielt.

Mir gefällt das Cover, gibt es doch gleich einen Hinweis darauf, was ich beim Lesen dieses Buches erwarten kann – eine Office Romance.

Inhalt

Handlung

Als Charlotte schweren Herzens ihr ungetragenes Brautkleid in einem Secondhand-Laden gegen ein anderes ungetragenes Brautkleid eintauscht, entdeckt sie in ihm eine eingenähte Notiz des Bräutigams an seine zukünftige Braut.

Fasziniert von der Herzlichkeit seiner Worte macht sie sich auf die Suche nach ihm. Als sie ihn online gefunden hat, arrangiert sie ein zufälliges Treffen, was leider völlig anders als von ihr geplant verläuft und sie am Schluss verfeindet dastehen lässt.

Was sie nicht ahnt ist, dass er ihr neuer Boss sein wird. Und als dieser macht er ihr das Leben schwer.

Aber Charlottes Charakter zeichnet Durchhaltevermögen aus und somit lässt sie sich nicht allzu schnell von ihm aus ihrem neuen Job verdrängen. Vielmehr ist sie immer noch auf der Suche nach dem Teil von Reed, der damals diese romantische Nachricht auf einen blauen Zettel geschrieben hat.

Doch selbst, als sie einen Draht zu Reeds gefühlvoller Seite findet und sich anfängt, in ihren Boss zu verlieben, geht dieser erneut auf Distanz. Und bald schon muss Charlotte erkennen, dass die Arbeitsbeziehung der beiden nicht der einzige Grund ist, der zwischen ihr und Reed steht.

Charaktere und deren Entwicklung

Charlotte steht vor den Scherben ihres einst glücklichen Lebens. Innerhalb von kurzer Zeit hat sie nicht nur ihren Verlobten, sondern auch ihren sicheren Job verloren. Nun klammert sie sich an eine romantische Nachricht eines Fremden, der ihre Gedanken nicht mehr loslässt.

Als das Schicksal ihr kurzerhand auch noch einen lukrativen Job vor die Füße legt, ist ihr ganzes Durchhaltevermögen gefragt. Denn wie steht man die Arbeitstage durch, wenn einen der eigene Boss lieber von hinten sehen würde? Mit ihrem Charm und ihrer Einfühlsamkeit schafft sie es aber, Reed von sich und ihren guten Absichten zu überzeugen. Aber ist sie auch stark genug, sich immer wieder gegen seine Abweisungen zu behaupten?

Reed ist durch vergangene Erfahrungen verbittert und zum arroganten Zyniker geworden. Und das lässt er Charlotte, seine neue Mitarbeiterin, zu jedem Zeitpunkt spüren. In seinen Vorstellungen ist es das einfachste, sie möglichst weit von sich zu weisen, damit sie seiner Vergangenheit und seinem Geheimnis unter keinen Umständen auf die Spur kommt. Allerdings nimmt er sich so selbst jede Möglichkeit auf ein glückliches Leben. Die Frage ist nun, ob er diese Erkenntnis an sich heranlässt und was er dann daraus schlussfolgert. Hat er den Mut, nochmal ein Risiko einzugehen und dabei vielleicht verletzt zu werden?

Setting

Diese Geschichte spielt in New York und ist eine Office Romance, die sich zum großen Teil am Arbeitsplatz abspielt. Die Protagonisten sind Ende zwanzig und Mitte dreißig.

Dialoge

Die Dialoge sind, wie immer bei diesen zwei Autorinnen, scharf und auf den Punkt gebracht. Sie entlocken einem ab und zu ein Lachen und machen ihre Geschichten zu einem kurzweiligen Lesevergnügen.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Der Schreibstil der Autorinnen ist wie immer flüssig und leicht zu lesen. Die Sprache ist weder derb, noch ist sie zu blumig geschrieben. Für mich ist der Schreibstil perfekt für eine Romance zwischen zwei erwachsenen, im Leben stehenden Protagonisten.

Die Geschichte wird abwechselnd aus der Perspektive von Charlotte und Reed erzählt. Sie ist in der ersten Person limitiert in der Vergangenheitsform geschrieben.

Zielgruppe

Das Buch ist für alle Leser ab sechzehn Jahren geeignet, die ein Office Romance-Setting mögen.

Fazit

Hatte ich bereits erwähnt, dass ich Office Romance-Geschichten liebe?

Diese ist wieder eine, die ihren Weg in mein Herz gefunden hat. Wenn wir zum Ende hin dem Geheimnis, auf das die Geschichte baut, auf die Spur kommen, dann stimmt einen das schon nachdenklich – auch noch, wenn man das Buch bereits beendet hat und im nächsten versunken ist.

Das Buch ist sehr kurzweilig geschrieben, so wie alle Geschichten, die ich bis jetzt von diesen Autorinnen gelesen habe.

Ich mag deren Bücher, kann sie jedem, der Romance in einem erwachsenen Setting mag, wärmstens empfehlen, und halte jetzt bereits Ausschau nach der nächsten Neuerscheinung.

Lila

In The Unlikely Event von L.J. Shen

Das hier rezensierte Buch, In The Unlikely Event von L.J. Shen, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
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Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: In The Unlikely Event
Titel deutsche Ausgabe: Dieses Buch wurde bisher nicht ins Deutsche übersetzt.
Autor: L.J. Shen
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Selfpublishing
Seitenzahl: 335
Erscheinungsdatum: 12.11.2019

Coverdesign

Auf dem Cover mit einem dunklen Hintergrund ist eine Glaskugel abgebildet, die teilweise zersprungen ist. Die Scherben liegen daneben. In der Glaskugel befindet sich ein rotes Herz, dessen Papier zwei lange Risse aufweist. Diese Risse wurden mit Klebestreifen geklebt, so dass sie das Herz wieder in seiner Form zusammenhalten.

Wenn die Glaskugel den Blick in die Zukunft symbolisieren soll, dann passt dieses Cover sehr gut zum Inhalt der Geschichte. Von der Vergangenheit in die Zukunft mit einem gebrochenen Herzen, das wieder zusammengesetzt wurde …

Inhalt

Handlung

Als junge Frau lernt Rory den unbekannten Musiker Mal kennen. In einer für sie schwierigen und außergewöhnlichen Situation steht er für einen Tag an ihrer Seite und sie verbringen einen unvergesslichen One-Night-Stand miteinander. Mit der großen Gewissheit, dass sie sich niemals wiedersehen werden, unterzeichnen sie beide einen Vertrag auf einer Serviette geschrieben, dass sie, sollten sie sich jemals wiedersehen, zusammen sein werden – egal, wie die Umstände zu dem Zeitpunkt aussehen sollten.

Wie es das Schicksal so will, finden sie Jahre später auf beruflichen Wegen wieder zusammen, mit dem Unterschied, dass Mal zu dem Zeitpunkt ein bekannter und erfolgreicher Komponist für die Musikindustrie ist und Rory dort einen guten Job und eine stabile Beziehung hat.

Niemals hätte Rory damit gerechnet, dass Mal die Serviette noch immer in seinem Besitz hat. Und noch weniger hat sie damit gerechnet, dass er auf Einhaltung des damals geschlossenen Vertrages besteht.

Charaktere und deren Entwicklung

Rory führt nach Jahren endlich ein geregeltes Leben. Nachdem sie als junge Erwachsene auf der Spur ihrer Herkunft war, hat sie nun alles, was sie im Leben benötigt, um glücklich zu sein.

Den perfekten Job, das perfekte Appartement, die perfekte Mitbewohnerin, den perfekten Freund.

Deshalb kann sie auch nicht nachvollziehen, warum sie ihre Augen nicht von einem verflossenen One-Night-Stand lassen kann, der Jahre zurückliegt. Aber je mehr sie sich gegen ihre Gefühle wehrt, desto mehr fühlt sie sich zu einer Vergangenheit hingezogen, die sie immer noch nicht versteht. Genauso wenig wie das Verhalten, mit dem Mal ihr begegnet. Als hätte sie etwas wichtiges Vergangenes vergessen …

Mal ist an einem Punkt in seiner Karriere angekommen, den er so eigentlich nie erreichen wollte. Bei seinem Hobby, der Musik, ging es ihm nie ums Geld. Und doch ist es das, was er momentan zu genüge verdient. Aber anstatt diesen Zustand wie seine Kollegen auszukosten, rennt er weiterhin einer Vergangenheit hinterher, die er meint, genau zu kennen und analysiert zu haben. Und er setzt alles, seinen guten Ruf und seinen finanziellen Erfolg, dafür aufs Spiel, sich an der Person zu rächen, die in seinen Augen für den meisten Kummer, den er in sich trägt, verantwortlich ist. Er genießt sein Spiel genau so lange, bis es ihm dämmert, dass sich nicht alles so zugetragen hat, wie es auf den ersten Anblick scheint.

Setting

Die Geschichte ist in der Musikindustrie angesiedelt. Sie spielt teilweise in Irland und teilweise in New York.

Dialoge

Ich mag die Dialoge von L.J. Shen. Ihre Charaktere nehmen selten ein Blatt vor den Mund, wodurch sind die Geschichten so authentisch sind.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Wer die Autorin kennt weiß, dass sie häufig eine etwas derbere Sprache in ihren Büchern verwendet. Außerdem werden gerade Sexszenen oft explizit beschrieben. Die Geschichte wird primär aus zwei Perspektiven, abwechselnd aus der Sicht von Rory und der von Mal, erzählt. Sie ist in der ersten Person in der Gegenwartsform geschrieben.

Hin und wieder werden Passagen aus der Vergangenheit eingestreut, um den Leser in einige Ereignisse von damals einzuführen.

Ebenfalls ab und zu gibt es Anmerkungen, die aus der Sicht von anderen Charakteren, oder auch Gegenständen (wie zum Beispiel der Serviette), gemacht werden.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Menschen ab sechzehn Jahre. Einige Sexszenen werden detailliert beschrieben und auch die Sprache ist manchmal etwas derb und direkt.

Fazit

Dies ist wieder ein Buch von L.J. Shen, das ich allen Fans ihres Schreibstils wärmstens empfehlen kann.

Der Ton und die Geschichte sind etwas anders als ein Großteil ihrer Bücher, allerdings ist sie genauso spannend und man spekuliert die ganze Zeit mit, was denn in der Vergangenheit alles passiert ist, um den Status Quo der Gegenwart zu erklären.

Ich freue mich immer wieder, dass ich diese Autorin für mich entdeckt habe.

Lila

My Cruel Salvation von J. Kenner

Das hier rezensierte Buch, My Cruel Salvation von J. Kenner, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
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Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: My Cruel Salvation
Titel deutsche Ausgabe: Das Buch ist bis jetzt nicht auf Deutsch erschienen.
Serie: Fallen Saint (3. von 3 Bänden)
Autor: J. Kenner
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Martini & Olive Books
Seitenzahl: 346
Erscheinungsdatum: 18.05.2021

Coverdesign

Das Cover passt wieder perfekt zum Genre und zur Geschichte. Es ist in der Grundfarbe schwarz gehalten, Farbakzente setzen drei brennende Kerzen sowie rote Rosenköpfe, von denen einige Blätter auch einzeln auf der Oberfläche liegen. Das ganze Bild strahlt Erotik und Leidenschaft aus.

Inhalt

Handlung

* * * ACHTUNG SPOILER ZU MY FALLEN SAINT * * *

Nachdem nun keine Geheimnisse mehr zwischen Ellie und Devlin stehen, wachsen sie in ihrer Beziehung noch näher zusammen. Nach einer gemeinsamen Vergangenheit blicken sie nun in eine Zukunft, die sie teilen wollen.

Das wird jedoch erschwert, nachdem Devlins wahre Identität öffentlich enthüllt wurde. Plötzlich tauchen Feinde aus einer Vergangenheit auf, die er geglaubt hatte, hinter sich gelassen zu haben. Und nun muss er nicht nur sich selbst schützen, sondern auch Ellie gerät ins Visier der Menschen, die noch eine Rechnung mit ihm offen haben.

Charaktere und deren Entwicklung

Ellie ist für sich einen großen Schritt gegangen. Sie stand vor der Entscheidung, sich an den Cop in ihr zu erinnern und auch so in Bezug auf Devlin zu handeln, oder sich von ihrer Vergangenheit mit Devlin inspirieren zu lassen und ihrerseits Kompromisse einzugehen, um mit ihm zusammen sein zu können. Schmerzlich musste sie erfahren, dass es einen Mittelweg nicht gibt. Und nachdem sie der Realität in die Augen geblickt hat, war ihre Entscheidung bereits gefallen. Devlin hatte immer einen Teil ihres Herzens besessen und sie war nicht bereit, auf diesen zu verzichten. Also geht sie den einzig logischen Schritt und lässt sich vollkommen auf ihn ein. Bereit dazu, alle Konsequenzen zu tragen.

Für Devlin ist es schwer, Ellie an seiner Seite zu wissen. Nicht, dass es nicht der einzige Platz ist, an den sie gehört. Allerdings weiß er, dass durch die Enthüllung seiner wahren Identität alle Menschen, die er sich in seinem früheren Leben jemals zu Feinden gemacht hat, unter den Steinen hervorgekrochen kommen und ihn jagen werden. Und es bedeutet eine enorme Herausforderung, Ellie neben sich zu beschützen. Denn jeder weiß, am besten er selbst, dass sie zwar seine größte Stärke, aber eben auch seine größte Schwäche ist. Dennoch hat er sich geschworen, alles in seiner Macht stehende zu tun, um sie dort zu beschützen, wo sie hingehört. In seinem Leben.

Setting

Die Geschichte spielt in Laguna Cortez, einem am Pazifik gelegenen Ort in den USA, der sich in der Nähe von L.A. befindet.

Dialoge

Wie bereits in den ersten beiden Bänden versteht es die Autorin, ausdrucksstarke Dialoge zu schreiben. Sie lockern die Geschichte angenehm auf und geben dem Leser die Möglichkeit, tief in die Szenen einzutauchen und die Geschehnisse so aus nächster Nähe mitzuerleben.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

J. Kenner steht für eine klare, auf den Punkt gebrachte, aber dennoch stilvolle Art zu schreiben. Durch ihren anschaulichen Schreibstil erzeugt sie so viel Gefühl, dass man sich gegen die in einem aufkommenden Emotionen gar nicht wehren kann.

Der Roman ist angenehm zu lesen, selbst, wenn Englisch nicht die Muttersprache ist.

Erzählt wird die Geschichte größtenteils aus der Sicht von Ellie in der ersten Person limitiert. Hier ist die Gegenwartsform gewählt worden.

Wie auch im zweiten Band der Reihe werden in diesem wieder einige Kapitel aus Devlins Sicht erzählt. Hier hat die Autorin die dritte Person limitiert gewählt. Außerdem wurde sein Teil der Geschichte in der Vergangenheit geschrieben.

Ich fand dies zu Beginn etwas verwirrend, allerdings lässt es den Leser natürlich zu jeder Zeit klar erkennen, in welchem Kopf er sich gerade befindet.  

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Leser ab achtzehn Jahre. Es sind einige Sexszenen sehr detailliert beschrieben und auch geht es an mehreren Stellen um die Themenbereiche Mord und Gewalt. Diese sind zwar nicht bis ins Kleinste beschrieben, man sollte aber dennoch einiges an Lebenserfahrung mitbringen, um die Geschichte besser einordnen zu können.

Fazit

Diese Reihe von J. Kenner hat es definitiv auf die Liste meiner liebsten Romance-Bücher geschafft. Ich kann auch diesen dritten Band und somit den Abschluss der Fallen Saint-Reihe wärmstens empfehlen.

Die Geschichte zeigt mal wieder, dass nicht alles im Leben schwarz und weiß ist und man manchmal durchaus auch hinter die Facetten blicken und eine andere Perspektive einnehmen muss.

In dem Schreibstil der Autorin fühle ich mich immer zuhause und freue mich bereits jetzt darauf, dass es mit der Geschichte von Brandy und Ronan in „Sinner’s Game“ am 18.01.2022 weitergeht.

Lila

Szenen in einem Roman

Szenen sind die kleinsten, zusammenhängenden Einheiten in einem Roman. Mehrere Szenen zusammen ergeben ein Kapitel und viele Kapitel ergeben zusammen eine Geschichte.

So kann man den Aufbau eines Romans grob beschreiben.

Man könnte also meinen, dass es nicht auf die eine Szene ankommt.

Und genau da bin ich anderer Meinung.

Jede einzelne Szene sollte spannend und unterhaltsam sein, so dass sie in ihrer Vielzahl zu einem befriedigenden Leseerlebnis führt. Und noch viel wichtiger – jede einzelne Szene sollte einen Sinn haben und die Geschichte voranbringen.

Im Grunde kann man sich einzelne Szenen ähnlich wie eine komplette Geschichte vorstellen. Es gibt einen Anfang, einen Mittelteil und einen Schluss. Außerdem gibt es eine Botschaft, die transportiert wird und optimalerweise eine Wandlung der Charaktere, die in der Szene auftreten.

Das hört sich jetzt nach ziemlich viel an für so eine kleine Szene, die es zigmal in einem ganzen Manuskript gibt. Wie soll man denn das alles in wenigen Paragrafen unterbringen?

Ich denke beim Schreiben grundsätzlich in Szenen, von der ersten bis zur letzten Zeile meines Buches. Da ich zu den Discovery Writern (entdeckende Schreiber) gehöre und somit nicht allzu viel vorplane, habe ich als Ziel meiner einzelnen Schreibsessions immer die nächste, oder die nächsten zwei, Szenen im Kopf.
Was soll als nächstes passieren? Was möchte ich zeigen? Wie soll es ausgehen? Und dann fange ich an, meine einzelnen kleinen Geschichten, die am Ende mein gesamtes Manuskript ergeben, aufzuschreiben. In manchen Szenen tobe ich mich lange und detailliert aus, andere sind wieder kürzer und auf den Punkt gebracht. Aber eines haben sie alle gemeinsam: Sie sind in sich abgeschlossen und bringen meine Geschichte voran.

Dabei sind inhaltlich keine Grenzen gesetzt und ich kann schreiben, wie es zur Geschichte passt. Je nachdem, welche Literatur man zur Hand nimmt, gibt es die Stimmen, die sagen, dass es unterschiedliche Szenentypen gibt, wie reine Beschreibungen (auch zum Beispiel von Landschaften), innere Monologe und Szenen, in denen tatsächliche Aktion stattfindet.
Dann gibt es auch die Literatur, die nur Aktions-Szenen als wahre Szenen betitelt und Monologen und Beschreibungen andere Namen gibt.

Wie ich das ganze letztendlich nenne, ist meines Erachtens egal. Wichtig ist, wie ich das in meinem Manuskript inhaltlich umsetze.

Wenn ich zum Beispiel einen inneren Monolog eines Protagonisten schreibe, dann ist es wichtig, dass sich seine Gedanken beziehungsweise seine Ansicht vom Anfang der Textpassage bis zum Ende geändert haben. Er muss seine Ansicht nicht zwangsweise um einhundertachtzig Grad drehen, aber er sollte zum Ende hin mindestens eine andere Erkenntnis haben oder um eine Erkenntnis reicher sein als am Anfang.
Und auch in Aktions-Szenen ist es wichtig, dass etwas passiert. Es muss sich nicht um etwas weltbewegendes handeln, aber es sollte zumindest die Ausgangssituation etwas verändert haben.

Möchte ich Drama oder Spannung erzeugen, so sollte ich meine Charaktere am Ende der Szene schlechter dastehen lassen als zu Beginn. Ihre Sehnsüchte oder die Jagd nach ihren Bedürfnissen sollte in weitere Ferne gerückt sein. Das stellt den Leser vor eine emotionale Herausforderung und der Drang weiterzulesen nimmt zu. Schaffe ich es, ihn so durch meine Geschichte zu führen, wird er sich in einer Achterbahnfahrt der Gefühle befinden.
Das sind letztendlich die Bücher, die man nicht so schnell vergisst. Man leidet mit den Protagonisten und fiebert auf ein (hoffentlich) Happy End hin.

Natürlich gibt es große Unterschiede zwischen Character-Driven (die Charaktere und ihre innere Entwicklung stehen im Vordergrund) und Plot-Driven (die Handlung der Geschichte, die äußeren Geschehnisse stehen im Vordergrund) Geschichten. In Geschichten, die von den Gefühlen ihrer Charaktere leben, ist es noch wichtiger, viele Emotionen einfließen zu lassen.
In Geschichten, in denen es primär um einen spannenden Plot geht, sind die Plotentwicklungen in der Regel wichtiger.
Beide haben aber eins gemeinsam: Jede Szene muss die Geschichte weiterbringen. Ist für den Leser nicht erkennbar, was der Autor ihm mit einer bestimmten Szene sagen wollte, ist er im besten Fall verwirrt, im schlimmsten Fall gelangweilt. Und gelangweilte Leser lesen im besten Fall nicht weiter, geben im schlechtesten Fall negative Rezensionen von sich. Beides ist nicht das, was sich der Autor beim Schreiben der Geschichte erträumt.

Für mich hat sich das Schreiben und die Sichtweise auf meine Manuskripte dramatisch verändert, seit ich mich intensiv mit der Struktur von Szenen beschäftigt habe.

Natürlich ist mein kurzer Abriss zu diesem Thema nicht abschließend und allumfassend. Wer ebenfalls Interesse an diesem Schreibthema hat und detaillierter in die Materie eintauchen möchte, dem empfehle ich die zwei Schreibratgeber Writing Deep Scenes und Make a Scene, welche ich beide in meinen Rezensionen auf diesem Blog vorgestellt habe. Leider sind sie meines Wissens nicht ins Deutsche übersetzt, aber ich kann nur sagen, es lohnt sich wirklich!

Lila

Inappropriate von Vi Keeland

Das hier rezensierte Buch, Inappropriate von Vi Keeland, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: Inappropriate
Titel deutsche Ausgabe: Mr. CEO
Autor: Vi Keeland
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Selfpublishing
Verlag in Deutschland: Goldmann Verlag
Seitenzahl: 351 (englische Ausgabe), 368 (deutsche Ausgabe)
Erscheinungsdatum: 30.12.2019 (englische Ausgabe), 28.06.2021 (deutsche Ausgabe)

Coverdesign

Sowohl auf der englischen Originalausgabe wie auch auf der deutschen Ausgabe ist ein Mann abgebildet.

Auf dem Originalcover blickt dieser seriös in die Kamera. Er trägt ein weißes Hemd zu einer schwarzen Hose, was ganz dem Thema „Office Romance“ entspricht. Der Titel ist in roten Buchstaben mit einem roten Rahmen drumherum auf die Buchmitte „gedruckt“. Es erinnert stark an einen Stempelaufdruck, welcher in dieser Weise häufig in Büros und Sekretariaten verwendet wird.

Das Cover ist genretypisch und spiegelt den Tenor der Geschichte sehr gut wider.

Inhalt

Handlung

Nachdem ein privates Video, das in ihrem Urlaub gedreht wurde und auf ihrem privaten Social Media Account veröffentlich war, die Aufmerksamkeit ihres Vorgesetzten erlangte, nahm dieser dies zum Anlass, Ireland zu feuern.

Da sie sich von ihrem direkten Chef ungerecht behandelt fühlt, schreibt sie unter dem Einfluss von einer Flasche Rotwein den obersten Boss ihrer Ex-Firma an, um ihm die Meinung über sein Unternehmen zu sagen.

Nie hätte sie damit gerechnet, dass er tatsächlich antworten würde und noch weniger damit, dass er sich ihrer Sache annehmen und die Ungerechtigkeit, die hinter ihrer Entlassung steckt, aufdecken und sie ihren Job zurückbekommen würde.

Allerdings ist dies nicht alles, was ihr oberster Chef von ihr möchte. Denn was als eine ungewöhnliche E-Mail-Freundschaft beginnt, weitet sich zu mehr aus. Und letztendlich steht Ireland vor der Entscheidung, ob es klug ist, eine Affäre mit Grant zu beginnen.

Nicht nur, weil er ihr Boss ist, sondern auch, weil er offensichtlich durch seine Vergangenheit ein gebranntes Kind in Sachen Beziehung ist.

Charaktere und deren Entwicklung

Ireland ist zunächst sehr zurückhaltend was eine Beziehung mit ihrem obersten Boss angeht. Mit der Zeit jedoch lässt sie sich von ihm in eine lockere Affäre hineinziehen, die sie anfänglich um alles vermeiden wollte. Nur, um an dem Zeitpunkt, an dem es für sie kein Zurück mehr gibt, festzustellen, dass Grant offensichtlich mehr Probleme mit sich herumträgt, als er durchscheinen lassen hat.

Grant weiß, dass er am besten seine Finger von seinen Angestellten lassen sollte. Auch, und gerade deshalb, da er kein Bedürfnis danach hat, sich auf eine ernsthafte Beziehung mit einer Frau einzulassen. Das alles ändert sich jedoch, als er Ireland durch einen Zufall kennenlernt. Er ist fasziniert von der jungen Frau, die für ihn arbeitet, und trotzdem in der Kommunikation mit ihm kein Blatt vor den Mund nimmt. Und je näher er sie kennenlernt, desto schwerer fällt es ihm, seine sich selbst auferlegte Distanz zu wahren. Er lässt sich so weit auf sie ein, bis seine Vergangenheit ihn einholt …

Setting

Es handelt sich bei diesem Buch um eine Office Romance. Die meisten Szenen spielen sich am Arbeitsplatz, einem Medienunternehmen, der Protagonisten ab, jedoch bekommen wir auch Einblicke in das Leben eines Firmenbesitzers mit all seinen Vorzügen.

Dialoge

Ich mag die Dialoge, die Vi Keeland schreibt, sehr. Sie sind auf den Punkt gebracht und lockern die Geschichte angenehm auf.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Ich bin großer Fan des Schreibstils von Vi Keeland. Sie versteht es, Emotionen in ihren Geschichten rüberzubringen. Dabei ist ihre Sprache nicht zu derb, allerdings auch nicht zu blumig (was ich in Romance-Büchern gar nicht mag).

Die Geschichte ist zumeist abwechselnd aus der Sicht von Ireland und Grant geschrieben. Sie wird in der ersten Person limitiert in der Vergangenheitsform erzählt.

Zielgruppe

Leser, die gerne Office Romance lesen, kommen bei dieser Geschichte voll auf ihre Kosten. Da es keine zu expliziten Szenen gibt und auch die Sprache in der Regel sehr gesittet ist, würde ich das Buch für Leser ab sechszehn Jahren empfehlen. Da das Setting und die Protagonisten ein Leben Ende zwanzig beziehungsweise Anfang bis Mitte dreißig ansprechen, ist die Geschichte für ein jüngeres Publikum wahrscheinlich weniger interessant.

Fazit

Ich mag diese Geschichte sehr. Da ich ein großer Fan von Office Romance bin, passt dieses Buch perfekt in meine Sammlung.

Der Schreibstil von Vi Keeland sagt mir ebenfalls immer zu, da er sehr direkt und wenig verschnörkelt ist, allerdings auch nicht zu derb, wenn ich davon mal eine Pause benötige.

Ich habe das Buch, wie alle, die mir sehr gefallen, innerhalb von zwei Tagen durchgelesen und kann es kaum abwarten, das nächste Buch der Autorin zu beginnen.

Es gibt eine ganz klare Leseempfehlung für Inappropriate von mir!

Lila

Sancte Diaboli (Teil 1 und 2) von Amo Jones

Die hier rezensierten Bücher, Sancte Diaboli Part One und Sancte Diaboli Part Two  von Amo Jones, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: Sancte Diaboli Part One; Sancte Diaboli Part Two
Titel deutsche Ausgabe: Die Bücher wurden noch nicht ins Deutsche übersetzt.
Serie: The Elite Kings Club (Band 6 und 7 von 8)
Autor: Amo Jones
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Selfpublishing
Verlag in Deutschland: Bis einschließlich Band 5 sind die Bücher dieser Reihe im Lyx-Verlag erschienen.‘
Seitenzahl: Part One: 320, Part Two: 304
Erscheinungsdatum: Part One: 04.02.2021, Part Two: 09.06.2021

Coverdesign

Ganz getreu dieser Reihe von Amo Jones sind die Cover wieder düster gestaltet. Beide Bände sind in Schwarzweiß gehalten, auf dem ersten Teil ist eine Krone, die von einer Schlange umwickelt wird, auf dem zweiten Teil eine Krone, die einem Totenkopf aufgesetzt wurde, abgebildet.

Die Designs spiegeln perfekt den Inhalt dieser Dark Romance-Reihe wider.

Inhalt

Handlung

Die Inhaltsangabe in dieser Rezension fällt etwas anders aus als meine gewöhnlichen Buchbeschreibungen.

Zum einen, da es sich hier um Teil sechs und sieben einer fortlaufenden Reihe handelt, zu deren vorherigen Bänden ich ungern spoilern möchte. Zum anderen, weil es sich hier um wirkliche Dark Romance handelt.

Für Leser, die bereits Teile dieser Serie gelesen haben, möchte ich erwähnen, dass es sich in Sancte Diaboli Part One und Part Two um die Liebesgeschichte zwischen Saint und Brantley handelt. Wie auch in den vorherigen Bänden der Elite Kings Club-Reihe ist das Setting dasselbe, also erfahren wir auch wieder, wie die Geschichte der anderen Paare dieser Clique fortgeführt wird.

Für Leser, die diese Reihe bis jetzt noch nicht gelesen haben: Es handelt sich um eine Dark Romance-Reihe, in der die Protagonisten extrem jung sind (mit einem anderen Setting und anderem Inhalt könnte sie also auch als New Adult durchgehen).

Die Autorin verwendet eigentlich durchgehend derbe Sprache und beschreibt in allen ihren Szenen sehr explizit (sowohl den Sex, der mit Sicherheit kein Blümchensex ist, als auch Gewaltszenen).

Die Reihe ist keine Fantasy-Reihe, hat jedoch einige Elemente, die ein bisschen in das „unfassbare“ bzw. „ob sich das in der Realität so umsetzten ließe ist fraglich“ abdriften.

Wer von den oben beschriebenen Eigenschaften nicht abgeschreckt ist, kommt hier voll auf seine Kosten.

Setting

Wie auch in den vorherigen Bänden dieser Reihe geht es um die Mitglieder des Elite Kings Club, einem geheimen Verbund, der im Untergrund die Fäden der Gesellschaft in seinen Händen hält. Die Protagonisten sind alle in ihren späten Teens beziehungsweise Anfang bis Mitte zwanzig.

Die Eltern der Protagonisten sind die Anführer des Elite Kings Club, die Protagonisten (eigentlich nur die männlichen Protagonisten) sind deren Nachkommen und haben bereits wichtige Aufgaben in der Organisation übernommen.

Der Elite Kings Club hat strenge Regeln für die Gesellschaft aufgestellt, nach denen sich alle, die Teil dieser Organisation sind, halten müssen. Sie dominieren alle Geschehen um sich herum und ihre Mitmenschen sind in ihren Augen nicht mehr als Marionetten in ihrem Spiel.

Dialoge

Ich liebe die Dialoge von Amo Jones. Auch, wenn es sich hier definitiv um Dark Romance handelt, gibt es so viele Stellen in den Büchern, die mich zum lauten Lachen gebracht haben. Sie sind immer auf den Punkt gebracht und haben teilweise eine Prise Witz in sich.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Der Schreibstil von Amo Jones ist klar, übersichtlich und niemals langweilig. Was ihn jedoch auch auszeichnet ist eine durchgehend derbe Sprache. Wer sich an bestimmten Wörtern in Romanen stört, der sollte doch lieber einen großen Bogen um ihre Bücher machen. Der Rest kommt hier voll auf seine Kosten.

Diese beiden Bücher sind meist abwechselnd aus der Sicht der beiden Protagonisten Saint und Brantley geschrieben. Sie sind in der ersten Person limitiert in der Gegenwartsform erzählt.

Zielgruppe

Fans von Dark Romance und Amo Jones kommen bei dieser Reihe voll auf ihre Kosten. Aufgrund der expliziten Sex- und Gewaltszenen und auch der derben Sprache würde ich diese Bücher erst ab achtzehn Jahren empfehlen (mindestens sechzehn Jahre sollten die Leser aber auf jeden Fall sein).

Fazit

Ich habe lange überlegt, ob ich die Bücher von Amo Jones, und explizit diese Reihe, rezensieren soll – und bin zu dem Entschluss gekommen, dass ich sie etwas anders rezensiere, als ich das normalerweise bei Büchern tue.

Bei dieser Reihe gibt es eigentlich zwei Kategorie von Lesern. Die einen nennen die Reihe „völlig gestört“, die anderen sie „einfach genial“.

Ich gehöre der Fraktion „völlig gestört, aber dabei sowas von genial“ an. Während des ersten Bandes des Elite Kings Club wollte ich abbrechen, da ich mit den teils sehr „schwer vorstellbaren“ Elementen in Büchern schlecht klarkomme.

Aber zum Ende hin hat es mich so sehr gepackt, dass ich es einfach weiterlesen musste. Diese Reihe ist einfach nur fesselnd von der ersten bis zur letzten Seite. Die Autorin hat so eine geniale Welt „konstruiert“, in der man immer mit unvorhersehbaren Wendungen rechnen muss.

Meine anfängliche Skepsis hat sich im Verlauf der Geschichte zur Begeisterung gewendet und Amo Jones hat einen neuen Fan dazugewonnen.

Ich habe mittlerweile noch andere Bücher von ihr gelesen und freue mich über jede weitere Neuerscheinung.

Eine ganz klare Leseempfehlung von mir!

Lila