Du bist, was Du isst …

Darf ich vorstellen – mein Vergangenheits-Ich:

Mrs. Fertiglasagne.

Verheiratet mit Mr. Tiefkühlpizza.

Mitte zwanzig, mit beiden Beinen im Leben stehend. Den ersten Vollzeitjob nach dem Studium ergattert. Lange Arbeitstage, unregelmäßige Schichten, Wochenenden, die durchgearbeitet werden. Freitagabende werden damit verbracht, den Schreibtisch des Chefs aufzuräumen.

Mit ihm zusammen.

Dafür steht ein romantischer Abend zu zweit mit einem leckeren, gesunden Essen selbstverständlich hinten an. Dinner-Reservierung im Restaurant wird gecancelt. Was nun tun gegen den Hunger? Den großen Hunger, denn man hat sich ja den ganzen Tag auf das Abendessen gefreut und deshalb extra wenig gegessen.

Die Schreibtischschublade wird geöffnet und eine Packung Kekse wird entnommen. Ach, die Chips sind ja eh schon offen, die werden gleich daneben auf den Schreibtisch gelegt. Eine Tüte Kirschen von Haribo? Wunderbar, das lockert den Geschmack etwas auf, dann kann man in kurzer Zeit mehr davon essen. Noch ein paar Merci-Riegel, die ein zufriedener Kunde dagelassen hat, und fertig ist das Abendessen. Improvisiert, denn darum geht es ja schließlich in der heutigen Zeit. Im Arbeitsalltag, im Familienalltag. Eigentlich überall.

Anderer Abend, andere Situation. Die Schicht meines Mannes ist nicht pünktlich, wie erhofft, um 17 Uhr zu Ende. Zuhause angekommen ist es nach 23 Uhr. Bärenhunger, aber nur die Aussicht auf eine kurze Nacht, denn um 5.30 Uhr klingelt der Wecker schon wieder. Was jetzt noch essen? Was macht wenig Arbeit? Ach, die Truhe ist doch voll mit Pizza. Und mein Mann hat sogar die Auswahl zwischen Salami, Funghi, 4-Käse und Pasta. Pizza Pasta, sowas kann sich auch nur Dr. Oetker einfallen lassen … Die Wahl fällt auf Salami – aber sie muss selbstverständlich ‚gepimpt‘ werden. Mit frischen Champignons und extra Käse, ist doch fast wie selbstgekocht.

Längere Autofahrten quer durch Deutschland, die Familie lebt weit verstreut. Was nehmen wir zu Essen mit? Brauchen wir uns doch nicht drum zu kümmern, wozu gibt es Tankstellen und Autobahnraststätten? Beim ersten Tanken wird eine Tüte Frösche mitgenommen. Damit das Fahren nicht so langweilig ist und man der Müdigkeit entgegenwirkt. Schließlich haben wir beide bereits einen vollen Arbeitstag hinter uns und möchten einfach nur noch im Haus unserer Eltern ankommen. Fürs Abendessen halten wir schnell bei McDonald‘s. Ist so schön bequem, beim ‚Drive In‘ müssen wir das Auto nicht einmal verlassen. Zwanziger Chicken McNuggets, jeder, dazu für mich einen McChicken und für meinen Mann einen großen und zwei kleine Burger. Pommes dürfen natürlich bei einem Menü nicht fehlen.

Wenigstens haben wir bereits damals des Geschmacks wegen auf Softdrinks verzichtet und zum Wasser gegriffen. Natürlich meldete sich auch ab und zu das schlechte Gewissen. ‚Sollte ich diesen Schokoriegel wirklich noch essen, bevor es in einer Stunde ‚richtiges‘ Essen gibt?‘ Es war so schön bequem, die Speisekammer immer randvoll gefüllt mir Nahrungsmitteln für zwischendurch. Und mit Fertiggerichten.

Convenience Food.

Das Wort „convenient“ lässt sich ins Deutsche mit ‚praktisch‘ übersetzten. Ein sehr schöner Begriff, der den Inhalt und Zweck treffend widerspiegelt. Praktisch, weil das Essen zu jederzeit parat ist und wenig Zeit und Aufwand in der Zubereitung benötigt. Und dazu ist es noch lecker. Da haben wir zwei Fliegen mit einer Klappe geschlagen. Es passt also perfekt in unseren hektischen Lebensstil. Mehr Zeit ist auch wirklich nicht übrig nach einem anstrengenden Arbeitstag, man muss sich ja schließlich auch noch einige Minuten entspannen können.

Die Entspannung sah dann meist wie folgt aus – ich lag in meiner wenigen Freizeit vor dem Fernseher und habe mich von Trash-TV berieseln lassen während mein Mann irgendwelches belangloses Zeug am Rechner gedaddelt hat. Zu mehr hatte wir einfach nicht mehr die Energie.

Dachten wir.

Dann kam der Tag, an dem das Umdenken begann. Ich war rein zufällig in einem Buchladen unterwegs gewesen (was damals noch eine Seltenheit war). Auf einem Tisch lag ein Buch mit einem, wie für den deutschen Buchmarkt typisch, reißerischen Titel. ‚Wunder der Heilung‘ von Dr. med. Ulrich Strunz. Ich war schon weiter gegangen, dachte mir ‚schon wieder so ein Fühl-Dich-Besser-Buch‘, aber irgendetwas verleitete mich dazu, mich noch einmal umzudrehen und die Rückseite zu lesen. Diese weckte mein Interesse und nachdem ich mir das Inhaltsverzeichnis angeschaut hatte, wanderte das Buch in meinen Einkaufskorb. In den nächsten Tagen las ich in dem Buch und mir wurde buchstäblich von Tag zu Tag schlechter. Ich begann zu verstehen, was ich meinem Körper mit der Nahrung, die ich zu mir nahm, alles antat.

Sofern man hier überhaupt von Nahrung sprechen durfte. Sehr treffend fand ich einen Vergleich, der in dem Dokumentationsfilm „Hungry for Change“ bezüglich industrieller Fertigprodukte und Nahrungsmitteln gemacht wurde:

„It’s not Food – It´s Food-Like-Products“. (Es sind keine Nahrungsmittel, es sind nahrungsmittelähnliche Produkte.)

Das gelesene motivierte mich dazu, mein Essverhalten von einem Tag auf den anderen umzustellen. Ein großer Müllsack musste her und die Speisekammer wurde gnadenlos aufgeräumt. Zu meinem Schreck blieb nicht mehr viel übrig, was den Ansprüchen an ein gesundes und nahrhaftes Essen genügte. Ab sofort begannen wir, unser Essen selbst zu kochen. Jeden Tag. Was so nur halb richtig ist, da wir in der Regel für den nächsten Tag mit vorkochen. So sparen wir wenigstens etwas Zeit.

Zu Beginn dachte ich noch ‚oh Schreck, dann habe ich ja gar keine Freizeit mehr für mich, wenn das bisschen jetzt auch noch fürs Kochen draufgeht‘. Aber zu dem Zeitpunkt war mir die Liebe zu meinem Körper und meinem Leben bereits wichtiger als das Trash-TV. Und auch hier wurde ich eines Besseren belehrt. Durch das gesunde, nährstoffreiche, frische Essen hatte ich schon nach wenigen Tagen bereits viel mehr Energie. Arbeitsprozesse beschleunigten sich und auch im Familienalltag konnte ich die Dinge schneller erledigen. Und ich war danach nicht immer vollkommen platt, sondern hatte tatsächlich noch Zeit für mich, um einer sinnvollen Beschäftigung nachzugehen, an der ich meinen Spaß hatte. Wie zum Beispiel Sport und Lesen.

Dies war eine Entwicklung, die ich zu Beginn nicht einmal eingeplant hatte, die mir aber durchaus auch logisch erscheint. Ich hätte quasi Bäume ausreißen können, so gut und gesund habe ich mich nach der Ernährungsumstellung gefühlt. Das ist auch der Grund, warum wir bis heute dabei geblieben sind. Klar, mit der Zeit haben sich bestimmte Prozesse beschleunigt und erleichtert und man geht an vieles gelassener ran, aber der Kern ist bis heute bestehen geblieben und wird sich wohl nach den vielen Jahren, die wir jetzt damit leben, auch nicht mehr ändern.

Auf die einzelnen Aspekte dieses Beitrags, wie zum Beispiel die Ernährungsumstellung genau aussah, welchen Effekt sie im Detail auf uns und unsere Gesundheit hatte, und wie unser System der Umsetzung aussieht, werde ich in gesonderten Blog-Einträgen zu einem späteren Zeitpunkt genauer eingehen.

Erst einmal würde ich mich sehr freuen, wenn dieser Beitrag doch den ein oder anderen wenigstens zum Nachdenken anregt.

Lila

My Fallen Saint von J. Kenner

My Fallen Saint von J. Kenner

Das hier rezensierte Buch, My Fallen Saint von J. Kenner, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: My Fallen Saint
Titel deutsche Ausgabe: Das Buch ist bis jetzt nicht auf Deutsch erschienen.
Serie: Fortsetzung der Geschichte in ‚My Beautiful Sin‘, erscheint am 26.01.21, ebenfalls auf Englisch.
Autor: J. Kenner
Sprache gelesen: Englisch
Verlag: Martini & Olive Books
Seitenzahl: 355
Erscheinungsdatum: 30.09.2020

Coverdesign

Wir haben hier ein wunderschönes Cover, welches sowohl den Inhalt des Buches als auch das Genre perfekt widerspiegelt.

Die Fotografie eines Mannes, der seinen Blick nach unten gesenkt hat und somit nur eine Idee, eine vage Vorstellung, seines Äußeren preisgibt. Ein Teelicht und rote sowie gelbe Lichtpunkte auf der Fotografie fangen die Stimmung der Geschichte wundervoll ein.

Inhalt

Handlung

Ellie hat in ihrer Jugend alles verloren, was einem Menschen wichtig ist und ihm Halt geben soll – zunächst ihre Mutter, dann ihren Vater und als letztes noch ihren Onkel, der sich seit dem Tod ihrer Eltern um sie kümmerte. Und sei sie durch diese Ereignisse nicht bereits gebrochen genug gewesen, hat sich ihre erste große Liebe ebenfalls am Morgen nach dem Mord an ihrem Onkel mit nicht mehr als zwei Sätzen auf einem Zettel auf nimmer Wiedersehen aus dem Staub gemacht.

Daraufhin hat Ellie ihrer Heimatstadt den Rücken gekehrt und ist für einen Job als Enthüllungsjournalistin nach New York gezogen.

Für einen Auftrag ihrer Zeitung begibt sie sich erstmals nach zehn Jahren wieder nach Laguna Cortez. Um endlich einen Abschluss mit ihrer Vergangenheit zu finden beschließt sie, bei dieser Gelegenheit den Mord an ihrem Onkel weiter zu hinterfragen – und stößt dabei auf Erkenntnisse, die ihr Leben verändern.

Im Rahmen der Recherche für ihre Zeitung begegnet sie Devlin Saint – einem sich überall bedeckt haltenden Milliardär, der mit seiner Stiftung alles dafür tut, Opfern von Gewaltverbrechen einen neuen Start im Leben zu ermöglichen.

Doch mit der Zeit hat sie zunehmend das Gefühl, dass Devlin mehr von den Geschehnissen rund um Laguna Cortez weiß, als er mit ihr teilen möchte.

Und plötzlich befindet sie sich mitten in Enthüllungen, die sie niemals hätte entdecken sollen. Genauso versucht sie alles, um der Anziehung von Devlin Saint zu widerstehen.

Charaktere und deren Entwicklung

Ellie ist, durch ihre Vergangenheit geprägt, eine junge Frau, die stets die Kontrolle haben muss. Sie lässt sich aus Prinzip auf niemanden mehr fest ein – aus der Angst heraus, dass jeder, der ihr nahekommt, auf die ein oder andere Weise verschwindet und sie allein zurücklässt.

Sie redet sich ein, dass sie mit ihrem Lebenswandel glücklich ist und befriedigt ihr Bedürfnis nach Nähe mit kurzen, unverbindlichen, One-Nicht-Stands mit Fremden.

Als Devlin in ihr Leben tritt verspürt sie das erste Mal seit Jahren wieder, dass sie nicht immer die Oberhand haben muss. Und obwohl sie, was ihn betrifft, stets ihre Skepsis behält, lässt sie sich darauf ein, einen Teil ihrer Kontrolle abzugeben. Erst jetzt bemerkt sie, wie das Leben die letzten Jahre unbedeutend an ihr vorbeigezogen ist. Doch hat sie genug Vertrauen zu Devlin, ihre Kontrolle vollkommen in seine Hände zu legen?

Für Devlin ist es überlebenswichtig, jede Situation selbst zu kontrollieren. Bei seiner Arbeit für die Stiftung, wie auch in seinem Privatleben, kann er sich keine Fehltritte erlauben. Er agiert am besten bedeckt im Hintergrund. All das ändert sich, als Ellie in sein Leben tritt. Mit ihrer direkten und abenteuerlichen Art macht sie es ihm schwer, auf Abstand zu bleiben. Und bald kann er ihren Reizen nicht länger widerstehen. Doch er ist sich auch der Gefahr bewusst, in welche er sie und sich selbst durch eine Beziehung begeben würde. Und so steht er vor der Entscheidung, seinen Bedürfnissen und der süßen Versuchung nachzugeben, oder vernünftig zu sein und auf Distanz zu bleiben.

Setting

Der Großteil der Geschichte spielt in Laguna Cortez, einem am Pazifik gelegenen Ort in den USA, der sich in der Nähe von L.A. befindet.

Zwischendurch machen die Charaktere einen Ausflug nach Las Vegas, währenddessen selbst im Buch ein entsprechendes Night-Life-Feeling aufkommt. Ansonsten bekommt man noch Einblick in die Arbeit einer Wohltätigkeitsstiftung und leichte Einblicke in die Arbeit des Enthüllungsjournalismus.

Dialoge

Die Autorin versteht es, ausdrucksstarke Dialoge zu schreiben. Sie lockern die Geschichte angenehm auf und geben dem Leser die Möglichkeit, tief in die Szenen einzutauchen und die Geschehnisse so aus nächster Nähe mitzuerleben.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

J. Kenner steht für eine klare, auf den Punkt gebrachte, aber dennoch stilvolle Art zu schreiben. Durch ihren anschaulichen Schreibstil erzeugt sie so viel Gefühl, dass man sich gegen die in einem aufkommenden Emotionen gar nicht wehren kann.

Der Roman ist angenehm zu lesen, selbst, wenn Englisch nicht die Muttersprache ist.

Erzählt wird die Geschichte durchgängig aus der Sicht von Ellie in der ersten Person limitiert. Es ist die Gegenwartsform gewählt worden.   

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an Leser ab achtzehn Jahre. Es sind einige Sexszenen sehr detailliert beschrieben und auch geht es an mehreren Stellen um die Themenbereiche Mord und Gewalt. Diese sind zwar nicht bis ins Kleinste beschrieben, man sollte aber dennoch einiges an Lebenserfahrung mitbringen, um die Geschichte besser einordnen zu können.

Fazit

Wenn ihr auf Liebesgeschichten mit etwas Erotik und einem Hauch Thrill steht, dann solltet ihr dieses Buch auf jeden Fall lesen. Ich weiß zwar nicht, ob und wann es auf Deutsch erscheinen wird, aber jedem, der es sich zutraut, englische Bücher zu lesen, kann ich dieses Buch nur wärmstens empfehlen.

Ich bin schon länger von den Büchern von J. Kenner angetan und habe die komplette ‚Stark-Reihe‘ von ihr gelesen. Dort freue ich mich weiterhin über jedes Buch, was die Reihe fortsetzt. ‚My Fallen Saint‘ ist eine ganz andere Geschichte – und sie gefällt mir fast noch besser als die ‚Stark-Reihe‘.

Die Art, wie gefühlvoll die Autorin den Leser in das Abenteuer mitnimmt, ist eine seltene Abwechslung in dem Dschungel der ganzen Bücher, die in diesem Genre auf dem Markt sind. Der Leser findet in diesem Auftaktroman zu einer neunen Dilogie (ob noch weitere Bände folgen sollen, hat sie bis jetzt nicht verlauten lassen) die perfekte Mischung aus Liebesgeschichte, Krimi und Erotik, die einen die Seiten blättern lässt.

Auch, wenn mindestens ein weiterer Band folgt, endet dieses Buch nicht wirklich mit einem Cliffhanger. Es gibt zwar durchaus einen Spannungsbogen, der in den nächsten Band überleitet, aber es fällt nicht allzu schwer, bis Ende Januar darauf zu warten. (Höchstens der Neugierde wegen, und weil ich mich immer auf gut geschriebene Bücher freue.)

Vielen Dank für dieses tolle Buch. Es ist mit Sicherheit eines von denen, die ich irgendwann zu einem späteren Zeitpunkt nochmal lesen werde und das mir noch lange im Gedächtnis bleiben wird.

Lila

The Bromance Book Club von Lyssa Kay Adams

The Bromance Book Club von Lyssa Kay Adams

Das hier rezensierte Buch, The Bromance Book Club von Lyssa Kay Adams, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: The Bromance Book Club
Titel deutsche Ausgabe: The Secret Book Club – Ein fast perfekter Liebesroman
Serie: The Secret Book Club-Reihe (1. Band von 3)
Autor:  Lyssa Kay Adams
Sprache gelesen: Englisch
Übersetzung: Angela Koonen
Verlag Originaltitel: Headline Eternal
Verlag der deutschen Ausgabe: Kyss by rowohlt Polaris
Seitenzahl: 339 (400 auf Deutsch)
Erscheinungsdatum: 30.01.2020 (21.04.20 in Deutschland)

Coverdesign

Das deutsche Cover ist genretypisch in rosa Pastelltönen, die schattiert ineinander verlaufen, gestaltet. Hervorgehoben ist das Wort ‚Secret‘, welches in weiß geschrieben, aber dunkel hinterlegt ist.

Inhalt

Handlung

Gavin ist ein amerikanischer Baseballspieler, der es aufgrund seines Talentes bis in die höchste Liga geschafft hat.

Thea, eine junge Frau, die Gavin Anfang zwanzig kennengelernt hat, wurde bereits wenige Monate nach ihrem Kennenlernen mit Zwillingen schwanger. Daraufhin haben die beiden direkt geheiratet.

Als Gavin nach einigen Jahren Ehe mitbekommt, dass seine Frau während ihrer gesamten Ehezeit ihre Orgasmen vorgetäuscht hat, ist er zutiefst verletzt.

Das Verhalten beider in dieser schwierigen Phase führt zu einer tiefen Ehekrise, bis Thea die Scheidung möchte.

Gavin jedoch ist nicht bereit, seine Ehe aufzugeben. Unterstützung erhält vom ‚Secret Book Club‘, zu dem sich einige hochrangige männlichen Persönlichkeiten seiner Stadt zusammengeschlossen haben. Der Book Club hat schon einige Beziehungen vor dem Aus gerettet.

Das Besondere daran: Seine Mitglieder suchen sich die Hilfe für ihre Beziehungen und Anleitungen für ihre Frauen in Romance-Büchern zusammen.

Doch die wichtigste Regel des Buchclubs lautet: What happens at book club, stays at book club.

Charaktere und deren Entwicklung

Gavin hat schon immer zwei Seiten an sich gehabt. Geht es um seine Baseballkarriere, so spielt er in erster Reihe. Nicht vielen Spielern ist solch eine Bilderbuchkarriere gelungen. Er verdient ungefähr 15 Millionen Dollar pro Jahr und am Ende der letzten Saison ist ihm der Grandslam gelungen.

Weniger selbstbewusst verhält er sich jedoch gegenüber Frauen. Aufgrund seines Sprachfehlers, er stottert, hatte er lange mit seinem Selbstbewusstsein zu kämpfen. In Thea hat er jedoch eine Frau gefunden, die ihn liebt mit all seinen Makeln und Schwächen. Das dachte er jedenfalls, bis durch einen Zufall rauskam, dass sie während ihrer gesamten Ehe ihre Orgasmen vorgetäuscht hat. Das Gefühl, seiner eigenen Frau nicht zu genügen, wirft ihn völlig aus der Bahn. Er verliert sich in Selbstmitleid und wird zu einem schmollenden Jungen. Ihr Wunsch nach einer Scheidung rüttelt ihn jedoch wach. Ihm wird bewusst, was für ihn das Wichtigste in seinem Leben ist. Er kämpft für seine Ehe und ist bereit, beinahe alles dafür zu tun. Selbst, wenn es bedeutet, Romance-Bücher zu lesen.

Thea ist jung Mutter geworden und hat nach ihrer Hochzeit ihre eigenen Träume aufgegeben, um eine Spielerfrau und Mutter zu sein. Es fehlt ihr jedoch schon lange etwas in ihrer Ehe und zu ihrem Glück. Als Gavin durch einen Zufall herausfindet, dass er sie im Bett nicht vollständig befriedigen kann, kommt sie nicht damit klar, wie er damit umgeht. Daraufhin verlangt sie die Scheidung. Sie hat sich in den Kopf gesetzt, all das nachzuholen, was sie ihm zuliebe verpasst hat und will sich von all dem befreien, was sie am Spielerfrausein nie gemocht hat. Jedoch hat sie nicht damit gerechnet, dass Gavin mit harten Bandagen kämpft und sie um jeden Preis zurückerobern möchte. Und wo sie zu Beginn noch stark und entschlossen war, bröckelt jetzt ihre Fassade. Sie muss sich eingestehen, dass sie ebenfalls Fehler gemacht hat. Ist sie bereit, sich mit ihrer Vergangenheit auseinanderzusetzten, um ihre Zukunft zu retten?

Setting

Die Buchreihe spielt in Nashville. Ein Teil des Buches handelt von den Profikarrieren der amerikanischen Baseballspieler.

Dialoge

Die Dialoge in diesem Buch sind genial. Sie sind witzig und kurzweilig geschrieben und es macht einfach Spaß, sie zu lesen.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Ich finde den Schreibstil der Autorin fantastisch. Ich habe selten so viel und laut gelacht während eines Romance-Buches. Die Geschichte wird aus der Sicht von Gavin und Thea erzählt, der POV wechselt sich häufig ab. Das Buch ist in der dritten Person limitiert geschrieben und es wurde die Vergangenheitsform gewählt.

Zielgruppe

Das Buch kann von allen Personen ab sechzehn Jahren gelesen werden. Es sind relativ wenig Sexszenen für ein Romance-Buch enthalten und diese sind auch noch sehr gesittet beschrieben. Um jedoch die ganze Komik in dieser Geschichte zu verstehen, sollte man gegebenenfalls schon etwas Lebens- und auch Beziehungserfahrung gesammelt haben.

Fazit

Ich vergebe bei meinen Rezensionen auf diesem Blog grundsätzlich keine Sterne – aber hier würde ich definitiv fünf von fünf geben.

Das Buch ist einfach nur genial. Jeder, der verheiratet ist oder in einer festen Beziehung lebt (mit jemandem in einem Haushalt), wird an einigen Stellen aus dem Schmunzeln und Lachen nicht mehr rauskommen. Viele Dinge sind schlicht auf den Punkt gebracht – aber in diesem Buch in solch eine Komik verpackt, dass man nicht einmal jemandem böse dafür sein kann, die Sachen beim Namen zu nennen. Ich habe meinem Ehemann heute gesagt, dass er dieses Buch unbedingt lesen muss. Nicht wegen einer einzelnen Sache, sondern wegen dem großen Bild. So herrlich habe ich selten erlebt, dass etwas realitätsgetreu beschrieben wurde.

Danke für einen tollen Tag mit einem fantastischen Buch!

On Writing von Stephen King

On Writing von Stephen King

Das hier rezensierte Buch, On Writing von Stephen King, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Dieses Buch habe ich im englischen Original gelesen. 😉

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: On Writing – A Memoir of the Craft
Titel deutsche Ausgabe: Das Leben und das Schreiben
Autor: Stephen King
Sprache gelesen: Englisch
Verlag Originaltitel: Hodder & Stoughton
Seitenzahl: 351
Erscheinungsdatum: 2000 / 2012

Inhalt

Dieses Non-Fiction-Buch von Stephen King ist zum Teil eine Biografie und zum Teil ein Schreibratgeber, aufgeteilt in drei Abschnitte.

Im ersten Abschnitt beschreibt Stephen King autobiographisch die wichtigsten Ereignisse und Meilensteine seines Lebens bis zum Jahr 1999 – in welchem er dieses Buch verfasste.

Im zweiten Abschnitt widmet er sich den grundlegenden Aspekten des Schreibens und schildert seine Sicht auf wichtige Fragestellungen. Außerdem gibt Tipps für angehende Autoren.

Im letzten, kürzesten Abschnitt des Buches erhalten wir noch einen Einblick auf einen einschneidenden Schicksalsschlag in seinem Leben, welcher sich während des Schreibens dieses Buches ereignete.

Schreibstil

Das Buch ist sehr verständlich geschrieben und lässt sich leicht und flüssig lesen – sofern man der englischen Sprache mächtig ist.

Zielgruppe

Dieses Buch ist für angehende Autoren und Leser geschrieben, die gerne Einblick in die Denkweise und das Handeln eines der erfolgreichsten Fiction-Autoren aller Zeiten erlangen möchten.

Fazit

Jetzt kann auch ich sagen, ich habe ein Buch von ‚Stephen King‘ gelesen. Und selbst ich höre die Ironie in diesem Satz, wenn man bedenkt, dass dieses eines von zwei Non-Fiction-Büchern ist, die Stephen King in seiner grandiosen Autoren-Karriere geschrieben hat.

Gut, es liegt einfach daran, dass Horror so absolut nicht mein Genre ist. Aber das ist okay, denn ich kann trotzdem anerkennen, dass seine Karriere, die er sich selbst aufgebaut hat, und an der er noch täglich arbeitet, mehr als beeindruckend und faszinierend verlaufen ist.

Nachdem ich dieses Buch beendet habe, ist mein Respekt ihm gegenüber noch gewachsen.

Auch in seinem Fall kann man sagen – wie so oft, wenn man die Karriere erfolgreicher Leute betrachtet – dass es jemand verdient geschafft hat, Erfolg zu haben. Jemand, der nicht mit einem goldenen Löffel im Mund geboren wurde.

Aber ebenso kann man in diesem Fall sagen, dass es jemand geschafft hat, Erfolg zu haben, der nicht aufgehört hat, an sich zu glauben. Jemand, der sich nicht vor Arbeit gescheut hat, auch wenn sie nicht immer Spaß machte. Jemand, der früh diszipliniert war, auch unangenehmen Jobs nachzugehen, wenn sie ihm das Überleben sicherten. Damit er dem nachgehen konnte, was er wirklich wollte und wonach sein Herz sich verzehrte. Dem Schreiben.

Seine Anregungen zu den verschiedenen Problemen und Herausforderungen des Schreibens finde ich sehr hilfreich und verständlich belegt durch viele Beispiele (zum einen aus seinen eigenen Werken, zum anderen zieht er auch weitere Autoren hinzu). Ich habe eine Menge für mich mitnehmen können und bei einigen Aspekten kamen mir durchaus „Aha“-Momente, die ich beim selben Thema bis jetzt so noch nicht hatte.

Ich kann dieses Buch jedem empfehlen, der ernsthaft daran interessiert ist, seine eigenen Werke zu veröffentlichen. Man kann viel vom Meister der Horror-Geschichten lernen, auch, wenn man als Nicht-Horror-Fan keines seiner Bücher gelesen hat.

Vielen Dank für die tiefen Einblicke, Stephen King!

Madly von Ava Reed

Madly von Ava Reed

Das hier rezensierte Buch, Madly von Ava Reed, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
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Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: Madly
Serie: In Love-Reihe (2. Band von 3)
Autor: Ava Reed
Sprache gelesen: deutsch
Verlag: LYX-Verlag
Seitenzahl: 413
Erscheinungsdatum: 30.09.2020

Coverdesign

Das Buch präsentiert sich in einem hübschen, jedoch schlichten Cover.

Mit seiner weißen Grundfarbe und den leicht erhaben gedruckten Titelbuchstaben, die in Grünblau- und Rotpinktönen gehalten sind, passt es perfekt ins Genre.

Inhalt

Handlung

June studiert Eventmanagement in Seattle. Seit ihre Freundin Andie ein Semester zeitverzögert ebenfalls zum selben Studiengang nach Seattle gekommen ist, hat sich ihr Freundeskreis vergrößert.

Und fast ebenso lange schon wehrt sie sich gegen die ständigen Date-Einladungen von Mason. Es ist nicht, dass sie Mason nicht mag – ganz im Gegenteil.

Aufgrund eigener Unsicherheiten möchte sie sich jedoch auf nicht mehr als einen einmaligen One-Night-Stand einlassen. Und sie weiß, dass Mason sich mehr erhofft.

Aber auch Mason hat seine eigenen Probleme. Neben seinen ständigen Bemühungen um June muss er sich fast täglich mit den Erwartungen seines Vaters, in dessen Firma einzusteigen, auseinandersetzten. Sein Vater will nicht akzeptieren, dass sein Sohn auf ewig ein Nachtclubbesitzer bleibt. Aus Trotz stellt sich Mason immer wieder gegen seinen Vater und verfolgt sein Studium nicht konsequent.

Wie es das Leben manchmal aber so will, müssen June und Mason auf einmal mehr Zeit miteinander verbringen und kommen sich währenddessen näher.

Reicht die Zeit aus, dass Mason June davon überzeugen kann, ihm eine Chance zu geben? Und lässt Mason sich von seinem Vater überreden, dem Familienunternehmen ebenfalls eine Chance zu geben?

Charaktere und deren Entwicklung

June hat von frühester Kindheit an von ihren Eltern eingetrichtert bekommen, dass sie sich für ihren Körper schämen muss. Dass er eine Schande für die Familie darstellt. Und selbst noch, nachdem sie ausgezogen ist, unterstützen sie sie finanziell, damit sie ihren Makel kaschieren kann.

Aus diesem Grund hat sie nie gelernt, sich und ihren Körper zu lieben und versteckt sich täglich in der Öffentlichkeit hinter einer Maske. Einzig Andie weiß Bescheid über ihre Unsicherheit.

Es fällt ihr jedoch immer schwerer, sich gegen Masons Annäherungsversuche zu widersetzen, denn sie mag ihn wirklich. Aber zu groß ist die Angst, erneut verletzt zu werden, sollte sie ihm ihre Schwachstelle verraten.

Und so bleibt sie sich selbst treu, wie sie es seit Jahren war. Sie zeigt sich nach außen unnahbar und kratzbürstig. Ihren inneren, weichen Kern lässt sie ausschließlich Andie sehen. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem sie merkt, wie sehr sie Mason mit ihrem abweisenden Verhalten verletzt.

Jetzt steht sie vor der Entscheidung, ihn für immer zu verlieren, oder über ihren Schatten zu springen und sich ihrer größten Angst zu stellen.

Nachdem Mason von seiner Ex-Freundin betrogen wurde, hat er sich nie wieder auf eine feste Bindung eingelassen. Er konnte sich niemals sicher sein, ob ihn eine Frau seinetwillen oder des Geldes wegen wollte.

Das alles ändert sich in dem Moment, als er June kennenlernt. Von ihrer kratzbürstigen und direkten Art fühlt er sich augenblicklich angezogen. Bei ihr ist er sich sicher, dass sie ihn nicht nur seines Geldes wegen mag, denn sie behauptet sehr lange, dass sie ihn gar nicht leiden kann.

Das sieht er als Herausforderung an, sie für sich zu gewinnen. Und auch, wenn einige Ereignisse die beiden durchaus näherbringen, so weist sie ihn immer wieder auf den Umstand hin, dass sie beiden nur Freunde sein können.

Aber er wäre nicht Mason, wenn er keinen Plan hätte.

So hartnäckig, wie er sich in Bezug auf June verhält, so hartnäckig verhält sich sein Vater ihm gegenüber. Aus Trotz und Hass darüber, dass er in Masons Kindheit nie wirklich da war, möchte Mason ihm nicht einmal die Chance geben, ihm die Firma zu zeigen. Nachdem ihn sein Vater dazu zwingt, lernt er nicht nur die Abläufe des Unternehmens, sondern auch seinen Vater von einer bisher unbekannten Seite kennen.

Und es scheint, als findet Mason nach jahrelanger Suche endlich zu dem Ich, was er sein möchte.

Setting

In der Geschichte dreht es sich, wie schon im ersten Band, wieder um denselben Freundeskreis von Studenten in Seattle. Die Handlung spielt sich auch hier hauptsächlich in der Wohnung der Protagonisten sowie deren Arbeitsplatz, einem Tanzclub, ab. Jedoch bekommen wir in diesem Band auch einige Einblicke in die Umgebung der Wohnung von Mason.

Dialoge

Die Dialoge sind witzig und abwechslungsreich geschrieben. Die Autorin schafft es, dass man sich fühlt, als sei man direkt in der Geschichte anwesend.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Das Geschichte wird abwechselnd aus der Sicht der zwei Protagonisten, June und Mason, in der ersten Person limitiert in der Gegenwartsform erzählt.

Die Autorin hat einen wunderschönen, klaren Schreibstil, der einen förmlich durch das Buch fliegen lässt. Es macht Spaß, ein für ein primär junges Publikum verfasstes Buch zu lesen, dass trotzdem in einer ausgewählten Sprache geschrieben ist.

Zielgruppe

Dies ist eine Geschichte für jüngere und ältere Erwachsene, die eine einfühlsame Liebesgeschichte über zwei Menschen, die ihren Platz im Leben noch suchen, lesen möchten.

Fazit

Auch der zweite Band dieser Reihe bekommt einen ganz klaren Daumen hoch von mir.

Den eigenen Körper zu akzeptieren und zu lieben, so wie ihn die Natur uns geschenkt hat, ist nicht immer leicht. Umso schöner und wichtiger sind Geschichten wie diese, in denen starke Charaktere uns vor Augen führen, dass man ab und zu einfach mal mutig sein sollte. Und dass man sein eigenes Selbstwertgefühl nicht von der Meinung anderer abhängig machen darf.

Ich bewundere den Schreibstil von Ava Reed – er ist klar und gewählt ausgedrückt, jedoch dabei absolut altersentsprechend.

Die Dosierung von Dialogen und inneren Monologen findet auch hier wieder die richtige Mischung, so dass man das Buch, einmal angefangen, nicht mehr zur Seite legen möchte.

Ich liebe es einfach, wenn man in den Szenen mitfühlen kann, als wäre man Teil davon. Es schaffen leider nicht viele Autoren, das so gut umzusetzen.

Alles in allem ist dieses Buch eine wahre Bereicherung für das Genre.

Und auch hier gab es mit der Erstauflage wieder eine süße Charakter-Postkarte, diesmal von June, dazu.

P.S.: Hier geht es zur Rezension von Band 1 der Reihe: Truly (klick)