Breakaway von Anabelle Stehl

Das hier rezensierte Buch, Breakaway von Anabelle Stehl, wurde von mir selbst gekauft und jegliche Werbung oder Werbeeffekte erfolgen auf freiwilliger Basis.
Bei dem folgenden Beitrag handelt es sich ausschließlich um meine Meinung, die auf meinem Geschmack basiert. 

Allgemeine Buchinformationen

Titel Originalausgabe: Breakaway
Serie: Away-Reihe (1. von 3 Bänden)
Autor: Anabelle Stehl
Sprache gelesen: Deutsch
Verlag: LYX-Verlag
Seitenzahl: 464
Erscheinungsdatum: 27.11.20

Coverdesign

Das Cover ist in den zurzeit genretypischen Pastellfarben Lila, Weiß und Grün gestaltet. Die Farbübergänge sind fließend. Es hat sowohl physisch als auch optisch eine raue Struktur. Das Cover transportiert die Stimmung, die die Geschichte bestimmt, perfekt wieder.

Inhalt

Handlung

Nachdem für Lia nach einer verhängnisvollen Nacht die Welt zusammengebrochen ist, packt sie Hals über Kopf eine Tasche zusammen und setzt sich in einen Fernbus nach Berlin.

Sie will einfach nur weg von ihrem Campus und alles vergessen, will sich in der anonymen Großstadt im Getümmel verlieren.

Kurz nach ihrer Ankunft lernt sie jedoch bereits neue Leute kennen und sie kann sich der Freundlichkeit, mit der sie aufgenommen wird, nicht entziehen.

Als sie Noah näher kennenlernt tut sie sich jedoch schwer, sich ihm gegenüber zu öffnen. Einerseits ist sie fasziniert von ihm und genießt seine Nähe, andererseits sind die Erinnerungen an die Vergangenheit, vor der sie weggelaufen ist, zu schmerzhaft.

Doch auch Noah hat seine eigenen Probleme, wegen denen er gerade seine gesamten Pläne über den Haufen geworfen hat. Und während er ihr Vertrauen schenkt, lebt sie weiter in ihrer selbst fabrizierten Seifenblase. Bis zu dem Zeitpunkt, an dem diese platzt und sie vor die Entscheidung gestellt wird, ob sie mutig genug ist, sich ihrer Vergangenheit zu stellen und für ihre neu gewonnene Freiheit zu kämpfen – oder sie sich zurück in ihr Schneckenhaus verzieht.

Charaktere und deren Entwicklung

Lia ist am Ende ihrer Kräfte. Keinen Moment länger hat sie das Getuschel und Mobbing von ihren Kommilitonen ausgehalten und ist vor diesem davongelaufen. Jetzt steht sie ohne viel Geld und ohne einen wirklichen Plan in Berlin und wird zunächst von ihren Gefühlen überwältigt.

Als sie auf Noah trifft schafft dieser es schnell, sich in ihr Herz zu schleichen – jedoch kann sie nicht über ihren Schatten springen und ihn mit der Wahrheit konfrontieren. Zu sehr fürchtet sie sich vor seiner Ablehnung. Und so lässt sie ihre Traumwelt einfach vor sich dahinplätschern und betet, dass alles gut geht, bis sie sich soweit fühlt. Leider holt die Vergangenheit sie schneller ein, als sie dazu bereit ist. So wird sie erneut vor eine große Herausforderung gestellt. Schließlich muss sie sich eingestehen, dass eine echte Beziehung nicht auf einer Lüge aufgebaut werden kann und dass Vertrauen keine Einbahnstraße ist.

Noah hat aus Liebe zu seiner Familie kurzfristig seine gesamten Zukunftspläne geändert und ist verfrüht von einem Auslandsaufenthalt zurückgekehrt. Sein eigentlicher Plan, seinen Bruder zu rehabilitieren, gerät in den Hintergrund, als er Lia kennenlernt. Das erste Mal fühlt er sich wirklich zu einer Frau hingezogen. Schnell jedoch muss er feststellen, dass Lia ein wandelndes Geheimnis ist und ihm nicht das Vertrauen entgegenbringt, welches er für sie erübrigt.

Da seine eigene Vergangenheit bereits von Geheimnissen und Lügen geprägt ist, hat er keinen Nerv mehr für ihre Spielchen übrig. Er gelang jedoch an den Punkt, an dem er sich eingestehen muss, dass jeder Mensch seine Probleme auf eine andere Art verarbeitet. Nun stellt sich für ihn die Frage, ob ihm das, was Lia bereit ist zu geben, für den Moment ausreicht.  

Setting

Die Geschichte spielt in Berlin. Dadurch, dass einige Orte namentlich genannt werden, fühlt man sich direkt an den jeweiligen Ort versetzt. Wir begleiten eine Clique junger Studenten mit den verschiedensten Studienrichtungen. Etwas Einblick erhalten wir in den Studiengang der Filmwissenschaften.

Dialoge

Die Dialoge sind angenehm geschrieben und lockern die Geschichte auf.

Schreibstil (inklusive POV, Person)

Die Geschichte wird aus der Sicht der beiden Protagonisten Lia und Noah abwechselnd erzählt. Es wurde die erste Person limitiert in der Vergangenheitsform gewählt.

Der Schreibstil ist flüssig und angenehm zu lesen.

Zielgruppe

Das Buch richtet sich an alle Leser ab sechszehn Jahre. Es sind wenig Sexszenen enthalten und diese sind sehr gesittet geschrieben.

Fazit

Dies ist das erste New Adult Romance-Buch, das ich gelesen habe, welches in Deutschland spielt. Die Autorin hat dieses Setting sehr gut gewählt. Es passt wunderbar zur Geschichte und bringt den Leser noch näher ans Geschehen, da einem, wenn man mit Berlin vertraut ist, viele der beschriebenen Orte durchaus bekannt sein werden.

Ich war neugierig darauf, wie sie die bis jetzt typisch amerikanischen Settings im New Adult Romance-Bereich auf Deutschland umändern würde, und ich muss sagen, das hat sie ganz hervorragend gelöst. In dem Moment, wo ich völlig und tief in die Geschichte eingetaucht bin, hat sie sich nicht mehr von den anderen unterschieden.

Breakaway hat alles, was ein gutes New Adult Romance-Buch braucht – und mehr. Denn die Nähe zur Heimat war bis jetzt noch nicht viel in diesem Bereich zu finden.

Der Romance-Plot hat mir ebenfalls sehr gut gefallen, ich wurde zu jeder Zeit gut unterhalten und bin nur so durch die Seiten geflogen.

An der ein oder anderen Stelle hätte ich mir vielleicht noch mehr Details oder eine Auflösung gewünscht, aber vielleicht folgt das ja noch in den verbleibenden zwei Bänden.

Auf jeden Fall gibt es eine klare Leseempfehlung von mir.

Lila

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